Hallo
Internet,
hallo all
ihr potentiellen Leser, Fans, Hater, Suchende und Findende.
Heute
beginne ich meinen Blog über ein Thema zu dem ich überraschender Weise keine
Blogs gefunden habe: Wer sich ein bisschen im Bloggerkosmos auskennt, weis, dass es nichts gibt, was es nicht gibt: Ausser Schulbloggs.
Es gibt
ein paar bloggenden Lehrer; sie schreiben relativ erfolgreich, manchmal mit Witz,
manchmal todernst über ihren Beruf und ihren Arbeitsalltag. Was es aber nicht
gibt sind bloggende Schüler.
Eigentlich
ist es nicht überraschend, dass wir unsere ohnehin beschränkte Freizeit nicht
damit verbringen wollen uns noch zusätzlich mit Schule auseinander zu setzten. Sobald
man das Nötigste an Hausaufgaben erledigt hat, ist man froh alle Gedanken an
Lehrer, Klassenarbeiten und Abgabetermine für kurze Zeit hinter sich zu lassen.
Trotzdem ist Schule omnipräsent. Wir schimpfen gemeinsam, wenn wir uns mit
unseren Freunden treffen und beklagen uns bei unserem Umfeld über dies und
jenes. So lange bis es keiner mehr hören kann.
Heute
wird so viel wie noch nie über unser Schulsystem diskutiert: Experten, Eltern,
Lehrer, Politiker und Psychologen streiten sich in den Medien pausenlos, was
den jetzt das Beste für die Kleinen ist. Einzig die tatsächlich betroffenen
werden nicht gefragt. Schüler kommen in dieser Diskussion der Erwachsenen fast
gar nicht zu Wort; das Höchste der Gefühle sind passiv zitierte Zweizeiler,
wenn das Gesagte dem Autor in den Kram passt.
Erwachsenen
machen oft den Fehler Kinder zu unterschätzen, weil sie sich selbst für dermaßen
qualifiziert und informiert halten, dass sie sich im Traum nicht vorstellen
können, Kinder könnten objektiv und vernünftig Situationen bewerten und darüber
berichten. Wir Schüler sind aber keine Kinder mehr. Auf Fünf-, Sechs-, oder
Siebtklässler mag das ja noch zutreffen, aber ab der achten Klasse, können wir
uns das gar nicht mehr leisten. Wir haben oft locker mehr als 30 Wochenstunden,
bis zu vier Mal Nachmittagsunterricht und müssen dazu noch Hausaufgaben,
Projekte, Vokabeltests und eventuelle Hobbies koordinieren - wir sind alles
andere als kindisch.
Unser
Schulsystem ist beängstigend kränklich. Um diese Krankheit zu bekämpfen
brauchen wir eine ehrliche öffentliche Diskussion - und eigentlich ist diese
schon vorhanden. Was ihr fehlt ist Ehrlichkeit - Fakten, Studien und Erlebnisse
der tatsächlich betroffenen. Lehrer kommen schon zu Wort, weil sie erwachsen
sind und ihnen eher zugehört wird. Damit eine öffentliche Debatte Früchte
tragen kann, muss sie aber alle Seiten mit einbeziehen.
Dieser
Blog ist ein Anfang – eine Plattform für Fakten und Systemfehler über die viel
zu oft geschwiegen wird.
Ich kann
nicht mehr schweigen, weil ich sonst platze, weil mich die Ohnmacht mit der wir
Schüler alles hinnehmen müssen sonst auffrisst - und weil ich es nicht mehr
hinnehmen kann wie auf unsere Kosten, gespart und experimentiert wird.
Unser
Schulsystem verschleisst Menschen, Schüler wie Lehrer gleichermaßen
– und ich hab verdammt noch mal die Nase voll nur untätig daneben
zu stehen.
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